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5. TAG – Schwerer Abschied

Warm eingepackt nehmen wir uns Kaffee in der Thermoskanne mit, ehe wir vom Schloss zur Kapelle wandern. Am Gatter angekommen, kann ich schon die ersten Sonnenstrahlen sehen. Es ist ein warmes Licht, das uns hier umspielt. Wie schön Claudia ist, die plötzlich beginnt, sich im Morgenlicht zu drehen – ein persönlicher Sonnen- tanz? Nur mit Mühe können wir uns aufraffen, auf die andere Seite zu gehen. Im Schlossinnenhof erwartet uns dann ein Ausblick, der schlicht überwältigt. Wie kleine Inseln ragen auf allen Seiten die Hügel- spitzen aus dem Nebel, der sich langsam verzieht und die Sonne bringt. 

Schade, dass es so früh noch kein Frühstück gibt, ich habe mich schnell an diesen entspannten Tagesbeginn gewöhnt. Der Kaffee tröstet darüber hinweg, hilft allerdings nicht dabei, einer Tatsache ins Auge zu blicken: Wir müssen schon wieder nach Hause. Denn bei all den Dingen, die wir gesehen und den Menschen, die wir getroffen haben, glaube ich, dass wir bei weitem nicht alles entdeckt haben. Claudias neue „Vulkanland“-Tasche, wie wir sie getauft haben, geht auch schon vor Prospekten über, die wir eifrig gesammelt haben. Ich ziehe sie an mich und höre nur: „Wir müssen wiederkommen!“