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4. TAG – Schmiede, Kräuter und Keramik

Wir erwachen heute beide ein wenig wehmütig: Ist das wirklich schon wieder unser letzter Tag im Vulkanland? Leider ja, doch wir haben auch da ein kleines Ritual entwickelt. Mit kurzen Stopps fällt uns der Abschied nicht so schwer. Marc hat sich schon gestern bei Peter Hiebaum angemeldet. „Von dem stammt der wunderbare Pavillon“, mit diesen Worten erklärt mir mein liebster Reiseleiter, warum es zu einer Schmiede geht. Den Pavillon haben wir letztens bei einem befreundeten Pärchen gesehen. Und es hat sich ausgezahlt, denn es wird gerade geschmiedet – und das mit so viel Feingefühl, dass ich nur so staune. Kräftig und sensibel, das passt irgendwie ins Vulkanland, finden wir. 

Auch ich habe mir einen Zwischenstopp gewünscht und zwar bei einem anderen Hiebaum; jenem in Studenzen, wo die Vulkanlandtracht entsteht, die mich immer so fasziniert hat. Die Verkäuferin erzählt mir, wie die Stoffe entwickelt und auch die Farben speziell ausgesucht wurden, um die Vielfalt der Region zu zeigen. Die Schnitte stammen von alten Vorbildern. Wie so oft kann ich mich nicht für ein Dirndl entscheiden, aber ein pfiffiger Rock geht sich immer aus. Auch mein Schatz bleibt heute entspannt, denn die Buschenschank Monschein in Kirchberg an der Raab sperrt erst um 14 Uhr auf. Bei Florian Monschein und seinem Vater Johann möchte er noch einen letzten Zweigelt kosten. „Du darfst ihn dir eh mitnehmen“, stupse ich ihn im schönen Wintergarten an. Denn auch ich habe noch vor, ein Souvenir aus dem Vulkanland mitzubringen. „Bist Du krank?“, fragt mich Marc besorgt, als ich kurz darauf in St. Margarethen bei der Apotheke stehen bleibe. „Ganz im Gegenteil“, flöte ich und stürze mich in die gesunde Welt von Elisabeth und Bernd Fink. Sie verkaufen in der Apotheke ihre Teemischungen, Kräuteröle und -Seifen aus ihrer Kräuterei in Oedt. In Bernd Finks Kräuter-Reich kann ich mich nicht entscheiden – eine Seife duftet besser als die andere. Als wir über Gerüche und Glück sprechen, weiß ich plötzlich auch, was Marc und mir so am Vulkanland gefällt: Es gibt so viel, für das man sich entscheiden kann. Aber am Ende hatten alle Ausflugsziele etwas gemeinsam; es sind Entdeckungen, die uns glücklicher machen. „Mission erfüllt“, lacht auch Marc entspannt, als ich zurückkomme. Kann er jetzt auch Gedanken lesen?