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Vulkanus’ Erbe: Weine und Wege

Kapfenstein  – St. Anna – Klöch – Bad Radkersburg

Geologische Einblicke in die Vergangenheit des Vulkanlandes und die saftigen Traminer säumen den Weg von Kapfenstein nach Klöch – folgen Sie uns zu Geheimtipps, den TAU-Weg und sogar eine Königin wartet ...

Wie das Vulkanland zu seinem Namen kam, erkundet man am besten in der Gemeindestube von Kapfenstein. Denn hier befindet sich mit der Geo-Info Kapfenstein der Ausgangspunkt zu den geologisch markanten Punkten der Region. Wie aus der Lava-Glut die heute mächtigen Basalt-Stöcke wurden, der Ascheregen sich in den Tuff verwandelte und woher der „Olivin“ stammt, wird anhand der Fossilien und Funde aus der Sammlung Arthur Winkler-Hermadens nachvollziehbar. 

Sandstein samt Kaffee

Zu den Kräuter-Kreationen gehört auch ein Wein. Der findet sich zum Beispiel im nahen St. Anna am Aigen. Karin und Rupert Ulrich pflegen, unterstützt von Junior David, das südoststeirische Sortiment. Burgundersorten sind eine Spezialität von ihnen und auch erste Versuche mit PIWI-Reben sind am Laufen. Selbst wenn es kein Wein sein sollte, zahlt sich der Weg zum Weinhof aus: Unmittelbar daneben verläuft der „Weinweg der Sinne“ und die Aussichtsplattform lockt zu weiteren Erkundungen des Vulkanlandes. Diese könnten dann zum Sandstein-Gewölbe von Claudia, Klaus und Bernhard Fischer führen. Das junge Geschwister-Trio will Wein für die junge Generation machen; da kann schon einmal der ideale Tropfen zur Pizza gesucht werden. Noch mehr Vulkanland-Wein gibt es dann in der Gesamtsteirischen Vinothek. Was nach einer kleinen Weinsammlung klingt, bietet aber allein an der „Langen Tafel“ Platz für 80 Personen. Gusto auf die Verkostungen hier holt man sich einfach beim Flanieren durch den Patenschaft-Weingarten. Die „Unterlage“ für die Wein-Proben liefert der Gourmetheurige Edelbauer. Madeleine und Markus Fortmüller eröffnet, sorgen das eigene Brot und die Wollschwein-Spezialitäten für kulinarischen Genuss. 

Der Wein mag das Aushängeschild von St. Anna sein, doch auch die Streuobstwiesen sorgen für vielfältigen Genuss. Anna-Maria und Josef Puff kümmern sich nicht nur um den Erhalt dieser Obstbäume, sie stehen auch in der Tradition der Bergler, wie man früher die Selbstversorger-Höfe nannte. Daher gibt es nicht nur Edelbrände (20 Sorten!) und Liköre, sondern auch Fruchtessige.

Und weil zum Schnapserl auch ein Kaffee gehört, stehen in der Kafferösterei Maitz auch zwei Varianten zur Auswahl. Aleksandra Piecak-Maitz röstet einen 100%igen Robusta, aber auch eine Robusta-Arabica-Mischung. Während der köstliche Geruch des Kaffees aus dem Röster kommt, kann man in Ruhe die Landschaft rund um Frutten-Gießelsdorf genießen.

Vielfalt pur

Schnell gelangt man nach Tieschen, wo sich das Winzerhotel Kolleritsch befindet. Am Teich werden gerne Hochzeiten veranstaltet, schließlich richtet Isabella Kolleritsch leidenschaftlich gerne Braut-Gesellschaften aus. Gerald Kolleritsch sorgt für die passenden Edel-Tropfen. Doch auch ohne Trauung läßt sich hier – zwischen Sonntagsbrunch und Liegestuhl am Teich – der Aufenthalt genießen. Nicht weit entfernt hat Ehrenfried Bischof seine Weingärten am Patzenberg. 18 Rebsorten, darunter ein kräftiger Shiraz-Barrique warten. Die Bischof-Weine lassen sich aber auch in Halbenrain in der Dorfschenke Pölzl genießen. Gattin Christine führt diese Genussquelle, rund fünf Kilometer von der Parktherme Bad Radkersburg entfernt.

Apropos Weg: Der TAU-Weg führt zu Eva und Karl Thurner-Seebacher die einen zwei Hektar großen Weinbaubetrieb führen. Der Riesling-Liebhaber (die Sorte wird u. a. als Sekt angeboten) unterrichtet auch an der Weinbau-Fachschule Silberberg und gibt gerne sein Wissen an Gäste weiter. „Burgundersorten passen am besten hierher, aber auch Rotweine werden wichtiger“, so sein Credo.

Der Traminer wiederum hat seine Hochburg in Klöch. Hier kümmern sich Familien-Betriebe wie der Weinhof Tomaschitz um die Sorte mit dem Rosenduft. Vater Walter und die beiden Töchter bieten im Haus Am Kranzler drei Traminer-Varianten an, dazu auch köstliches Kürbisöl. Der Genuss liegt der Familie am Herzen, seit 2016 führt Tochter Bettina Tomaschitz gemeinsam mit ihrem Freund Thomas Urbanitsch das Gustoplatzl gegenüber vom Klöcher Golfplatz: Vegane Jause? Geräucherte Forelle? Alles ist möglich in diesem modernen Genussort. Noch mehr Traminer, aber auch alle anderen Weine der Region bietet die Vinothek Klöch – der perfekte Einstieg in die besondere Weinwelt der Region!

Ebenfalls in Klöch lockt auch das Hotel-Restaurant Schöne Aussichten, dessen Name selbsterklärend ist. Hinsichtlich der Küche hingegen sollte man erwähnen, dass die regional inspirierte Linie von Maria und Georg Müller-Koschar mit zwei Hauben ausgezeichnet wurde. Zum Relaxen lädt der Pool mit Panoramablick ein, aber auch Weinkultur wird hochgehalten. Nicht umsonst ist Chefin Maria die Schwester von Stefan Müller, dessen Weingut Müller gegenüber vom Hotel liegt. 

Kunst und Käferbohnen

Alternativ vermieten Veronika und Alfred Klöckl Winzerzimmer mit einem besonderen Extra: Als Leiterin des Klöcher Instituts für Heilmassage bietet die Zimmerwirtin selbst Massagen an. Wanderer sind bei Alfred Klöckl gut aufgehoben, denn der Traminer-Fan weiß alles über die verschiedenen Routen, sei es der Geomantie-Wanderweg oder der Klöcher Traminerweg. Und selbst Kunstfans haben in Klöch ihre eigene Adresse: Bei Gerhard Guttmann kann man nämlich nicht nur Aquarelle, Acryl- und Ölbilder oder Skulpturen bewundern, sondern auch eine der beiden Selbstversorger-Wohnungen mieten. 

Von hier aus braucht man keine Viertelstunde zur Therme Bad Radkersburg, dem Wellness-Mittelpunkt der Region. Nicht weit von der Therme, in Dietzen, residiert mit Michaela Summer die coole Käferbohnenkönigin. Gegrüßt wird mit „Bohn’ Jour“ beim Bäcksteffl, wo man im Käferbohnen-Kabinett alles über die steirische Spezialität erfährt.  Und wer sich in Radkersburg vom Vulkanland verabschieden muss, kann sich noch in der Urbani-Vinothek in der Langgasse mit Köstlichkeiten eindecken. Denn auch zu Hause sollten Sie nie ohne ein genussvolles Stück vom Vulkanland sein müssen!